Das Waldorf-Institut thront weit sichtbar auf dem Annener Berg, erkennbar an der rot-orangen Fassade und den markanten architektonischen Formen. Von dort oben hat man einen großartigen Blick auf Annen und Rüdinghausen. Vor 50 Jahren wurde das Institut gegründet und bezog 1974 das Gebäude, das bereits 1927 von der ev. Kirche als Jugenderholungslandheim errichtet worden war und gestaltete es zu diesem um. Seither wurde es in den letzten fünf Jahrzehnten mit großer Kraftanstrengung modernisiert und erweitert.

Das Waldorf-Institut Witten hat als Bildungseinrichtung mit seiner anthroposophisch orientierten Pädagogik Impulse über die fünf Jahrzehnte gesetzt und hier viele Fürsprecherinnen und Fürsprecher gewonnen.

In Witten werden Waldorflehrerinnen und Waldorflehrer ausgebildet, die aus Deutschland, aus Europa und der Welt nach Witten kommen, die hier eine Zeitlang wohnen und leben und die uns als Gäste in unserer Stadt hochwillkommen sind. Einige der Absolventinnen und Absolventen dürften auch bei unseren beiden Waldorf-Einrichtungen, der Rudolf-Steiner-Schule in Heven und der Blotevogel-Schule, unweit des Instituts, eine berufliche Perspektive gefunden haben.

Eine weitere Besonderheit prägt das Waldorf-Institut: Der Ausbildungsschwerpunkt Gartenbau und der Gärtnerhof mit dem Konzept der „Solidarischen Landwirtschaft“. Durch die Vergabe von Anteilen an Verbraucherinnen und Verbraucher übernehmen alle Teilhaberinnen und Teilhaber gemeinsam die Verantwortung für die Produktion von Bio-Gemüse. Schließlich gingen von diesem Konzept viele Impulse für eine nachhaltige Ernährung in Wittener Bildungseinrichtungen aus, Impulse, die sich auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Witten wiederfinden.

Das Waldorf-Institut Witten hat sich nicht auf dem Berg versteckt, sondern sucht immer den Dialog mit der Stadtgesellschaft, wenn es darum geht, unser Gemeinwesen weiterzuentwickeln. Besonders fruchtbar war dieser Dialog in Fragen der beruflichen Bildung, in Kooperation mit unserer VHS, bei dem früheren Programm „Ab in die Mitte“ zur Förderung der Innenstädte durch Ideen für Kunst- und Kulturprojekte in der City oder bei den regelmäßigen Tagen der offenen Türen, die jedes Mal viele Neugierige auf den Annener Berg locken.

Ich freue mich sehr, dass es diese lebendige und kreative Bildungsstätte in Witten gibt, weil Sie uns sehr bereichert.

Ich gratuliere dem Waldorf-Institut herzlich zum 50. Geburtstag, auch im Namen des Rates der Stadt Witten und wünsche allen Verantwortlichen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg bei der Ausbildung der Waldorflehrerinnen und Waldorflehrer von morgen.

Lars König